»Die blutige Realität«, schreibt Adorno, »war nicht jener Geist oder Ungeist, dessen der Geist zu spotten vermöchte.« Der Versuch, Auschwitz einen Namen zu geben wie Kraus dem Weltkrieg einen gegeben hat, endet unvermeidlich in Kunstgewerbe - wie Dan Diners »Zivilisationsbruch«. Es ist da aber keine Zivilisation gebrochen: »Die geschichtlichen Kräfte, welche das Grauen hervorbrachten, stammen aus der Gesellschaftsstruktur an sich. Es sind keine der Oberfläche und viel zu mächtig, als daß es irgendeinem zustünde, sie zu behandeln, als hätte er die Weltgeschichte hinter sich, und die Führer wären tatsächlich die Clowns, deren Gedalber ihre Mordreden nachträglich erst ähnlich wurden« (Adorno).
Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz. In literatur konkret 1997 widmete Hermann L. Gremliza sich der deutschen Nachkriegsliteratur zur Wiedergutmachung der Nation.