Joachim Gauck war auf Gedenktour im italienischen Sant’Anna di Stazzema, jenem italienischen Dorf, in dem eine SS-Einheit am 12. August 1944 etwa 560 Menschen, mehrheitlich Frauen und 116 Kinder, tötete. Bis heute hat kein deutsches Gericht gegen die wenigen noch lebenenden Täter Anklage erhoben. Warum auch? Es genügt völlig, den dauerbetroffenen Joachim Gauck auf die Opfer von einst und ihre Nachkommen loszulassen. Mit einer schmierigen Umarmung, einem feuchten Händedruck und ein paar herrenmenschlichen Worten macht er alles wieder gut.
KONKRET sprach in der Novemberausgabe 2012 mit der Rechtsanwältin Gabriele Heinecke, die den Verband der Opfer von Sant’Anna di Stazzema in Deutschland juristisch vertritt, über die Einstellung des Verfahrens.