20.07.2017 12:37
Trump ist auch mit dem zweiten Anlauf, seine Gesundheitsreform zu verabschieden, gescheitert. konkret-Leser konnte das nicht überraschen.
von konkret 5/17
Einerseits gibt es die Medien (zum Pluraletantum geworden wie Ferien oder Kosten), die dem Publikum von Sonnabend bis Freitag im allgemeinen dieselbe Schau auf des Tages Welt gewähren, von Zeit zu Zeit sich einen Stern hinter den Spiegel stecken und der Menschheit ihr Focus you! zufunken. In ihnen war vor und nach der Wahl des Präsidenten zu lesen, dass Donald Trump eine 27 Meter hohe Mauer zwischen Mexiko und den USA bauen, die erstmalige Krankenversicherung von 20 Millionen US-Bürgern abschaffen, das Engagement des Landes in der Nato zugunsten seines Freundes Putin kündigen und vieles andere mehr anstellen werde. Andererseits gibt es konkret, wo zum Ende von Obamas Amtszeit im Dezember 2016 wiederholt war, was in Gremlizas Kolumne im Juni 2009 geschrieben stand: »Der Präsident der USA ist der Präsident der USA ist der Präsident der USA. Irgendwann ist er auch noch Republikaner oder Demokrat, und irgendwie muss er auch heißen: Reagan, Clinton, Bush, Obama.« Oder eben im März 2017: Nichts, was der Präsident erlässt oder verkündet, sei »das Papier wert, auf dem es kommentiert wird«: nicht das Einreiseverbot für Bürger aus sieben islamischen Staaten, nicht die Abschiebung der elf Millionen »illegal « genannter Bewohner des Landes, nicht die Mauer am Rio Grande. Derselbe Autor am 12. März bei einer konkret-Veranstaltung im Hamburger Golem:
Was von Obamas Agenda bleiben wird, ist Obamacare, die Krankenversicherung, die den privaten Versicherungskonzernen 20 Millionen neuer Kunden zugetrieben hat. Die Konzerne würden es Obamas Nachfolger nie erlauben, ihnen dieses Geschäft wegzunehmen. Was er gern darf, ist ein paar nicht so lukrative Bestimmungen streichen.
Das war zwei Wochen bevor Trump sein Gesetz zur Abschaffung von Obamacare zurückzog. Vier Wochen bevor er seine Liebe zur Nato erklärte, seinen Vorwurf, die Chinesen manipulierten ihre Währung, zurücknahm, die im Wahlkampf bekämpfte Notenbankchefin hochleben ließ.
Ins Archiv der konkret-News geht es hier entlang.