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NEU: "Vier Beine gut, zwei Beine schlecht" von Mira Landwehr

02.12.2019 09:38

Der Veganismus hat Probleme: seine Popularität und seine Anhängerinnen. Der Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen verkündet stolz, „Vollveganer“ zu sein. Der rechte Esoteriker Ruediger Dahlke bereichert den Buchmarkt jedes Jahr mit einem neuen veganen „Peace Food“-Kochbuch. Holocaust-Relativierungen sind aus Diskussionen um die Ethik der Ernährung nicht wegzudenken.

In einer als unübersichtlich und chaotisch wahrgenommenen Umwelt, in der das Individuum keine Rolle spielt, scheint für manche Menschen alles, was mit dem nichtssagenden Label „alternativ“ versehen ist, ein erstrebenswerter Ort der Selbstbestimmtheit zu sein, der die Rückgewinnung von Kontrolle verspricht. Die bewusst gewählte und individuell gestaltete Lebensweise mit starker Betonung der Ernährung wird für manche zum ordnenden Korrektiv. Wird Veganismus zur Weltanschauung, gehen mit ihm mitunter eine Art Auserwähltheitsglaube sowie eine Religiosität zusammen, die sich sektenähnlich manifestieren kann.

Weite Teile der veganen Tierrechtsbewegung begrüßen Rassistinnen, Ökofaschistinnen und andere Menschenfeindinnen an Infoständen, auf Demonstrationen und als ihre medial wirksamen Fürsprecherinnen – der Schlachtruf lautet: „Hauptsache für die Tiere!“ Dieses Buch soll verstehen helfen, warum Tierliebe und Menschenhass so nah beieinander liegen und warum es so schwer ist, mit Leuten in der Szene darüber zu sprechen.

Aus dem Inhalt

Veganismus als Berufung und moralische Notwendigkeit
Erlösung durch Ernährung: Speisegesetze und Heilsversprechen
Esoterischer Gesundheitsveganismus: Der Reinkarnationstherapeut Ruediger Dahlke
Zur Problematik des Antispeziesismuskonzepts
Diese „niederträchtige KZ-Käfighaltung“: Relativierung und Instrumentalisierung der Shoah
„Save a Whale, Harpoon a Makah!“: Die Eliminationsphantasien der Meeresschützerinnen von Sea Shepherd
Hauptsache viele Stimmen für die Tiere: Die „unpolitischen“ Tierrechtsaktivistinnen von Anonymous for the Voiceless
„Unser Freiheitskämpfer Chico Guevara“: Über Täterinnen, Opfer und Projektionen
Die Zeitschrift „Tierbefreiung“ und die Befreiung von den Rechten

Ab Januar 2020 finden Buchvorstellungen statt. Interessierte Veranstalterinnen wenden sich bitte an den Verlag (verlag@konkret-magazin.de)

Die Autorin

Mira Landwehr studierte Geschichte und Germanistik. Mehrere Jahre bewegte sie sich in der Tierrechtsszene. Sie schreibt regelmäßig für konkret und bloggt unter aufdemnachttisch.de.


Mira Landwehr

"Vier Beine gut, zwei Beine schlecht"
Zum Zusammenhang von Tierliebe und Menschenhass in der veganen Tierrechtsbewegung
konkret texte 77

126 Seiten
ISBN 978-3-930786-90-9 

15,00 € inkl. Mwst., zzgl. Versandkosten
akzeptierte Zahlungsmethoden: SEPA-Lastschrift, Vorauskasse-Überweisung

auch als E-Book erhältlich

2019

vorbestellbar, erscheint am 13. Dezember 2019

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