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von konkret

Per omnia saecula saeculorum:

Ich möchte mein KONKRET-Abo zum frühestmöglichen Zeitpunkt kündigen. Ich habe mich über das blasphemische und menschenverachtende Cover der Märzausgabe, das Christen per se als »Pack Christi« verunglimpft, das »das Menschenrecht« bekämpfe, sehr geärgert. Eine solch plumpe Religions- und Kirchenkritik, die sich im Heft in mehreren ressentimentgeladenen und schlecht recherchierten Artikeln bestätigt hat, möchte ich als Katholik aus Überzeugung nicht länger mit meinem Geld unterstützen. Als Kommunist übrigens auch nicht. – Andreas M.

Herr M. hat recht. Abgesehen davon, daß Abonnenten KONKRET nicht »unterstützen«, sondern wie beim Erwerb anderer Güter einen Preis für deren Herstellung erlegen, müßte es mit dem Teufel zugehen, wenn einer Kommunist und zugleich Anhänger der größten kriminellen Vereinigung der bekannten Menschheitsgeschichte sein könnte. Soviel immerhin sei eingeräumt: Die Beiträge zum »Pack Christi« griffen zu kurz. Allein die jetzt von einem Münchner Forschungsinstitut vorgelegte Studie über das Elite-Internat des Benediktiner- Klosters Ettal müßte genügen, diesen Verein, der sich Katholische Kirche nennt, auf ewig zu verbieten. In Ettal, das als pars durchaus pro toto zu nehmen ist, habe jahrzehntelang ein System der Unterdrückung geherrscht mit dem Ziel, den Willen der Schüler notfalls auch durch Gewalt zu brechen. Die Ordensbrüder mißhandelten die Schüler mit Kleiderbügeln und Rohrstöcken. Schüler mußten sich auf Befehl von Mönchen gegenseitig schlagen. Ratzingers Sepp, »Papst« a. D., den einen Paten zu nennen der Respekt vor der Cosa Nostra verbietet, hat von Ettal und tausend anderen katholischen Prügelanstalten in aller Welt selbstverständlich nie nichts gehört. Bis schließlich die Vatileaks-Akten mit einigen Details aus seiner eigenen einschlägigen Vergangenheit ihn zum Rücktritt zwangen. Ob die Informanten – wie wohl verabredet – bis zum Ableben des Täters dichthalten werden? Was meinen Sie, Herr M.?

 

Es gibt ihn doch, den Lohn des Vaterlands, und ein paar hundert Männer und Frauen, die sich um die Gründung des Vierten Reichs der Deutschen verdient gemacht haben, sorgen dafür, ihn zu kassieren bis ans Ende ihrer Blase. Gerade als der Nachfolger von Gauck und Birthler, der »Schwerter zu Pflugscharen«-Pazifist Jahn, wieder einmal furchtbare Musterung gehalten hatte, bat das Notariat am Alstertor den KONKRETHerausgeber, ein dort deponiertes Schriftstück abzuholen. Es erwies sich als Treuhandvertrag zwischen Gremliza und dem (inzwischen verstorbenen) Notar Dr. Reiner Stadler vom 9. Dezember 1981. Ohne die leiseste Erinnerung, was der Brief enthielt, erbrach Gremliza jetzt das Siegel und las:

Notiz. Ich erhielt gestern, den 8.12.1981, die Information, daß die »leitenden Mitarbeiter« des Neuen Konkret Verlags der Beobachtenden Fahndung (BEFA) durch das Bundeskriminalamt unterliegen und daß die Telefone des Neuen Konkret Verlags sowie die Privattelefone seiner leitenden Mitarbeiter abgehört werden, und zwar zunächst bis Ende Februar 1982. Ich übergebe diese Notiz heute dem Hamburgischen Notar Dr. Reiner Stadler zur Verwahrung. – Hermann L. Gremliza

Der Informant übrigens war mehrfach dekorierter Journalist, der im Ruf stand, über gute Kontakte zum Bundesnachrichtendienst (BND) zu verfügen.

 

Unter dem Titel »Halluzinationen und Oralverkehr « rezensiert Christian Y. Schmidt in der »Jungle World« Wenzel Storchs konkret texte- Band Arno & Alice. Ein Bilderbuch für kleine und große Arno-Schmidt-Fans:

Storchs Meisterbiographie hat mich derart von Arno Schmidt überzeugt, daß ich jetzt demnächst auch endlich einmal etwas von ihm lesen werde. Außerdem hat sie in mir einen brennenden Wunsch gezeugt: Es ist zwar ziemlich unwahrscheinlich, daß ich jemals sterben werde. Sollte aber das Unwahrscheinliche dennoch eintreten, hoffe ich, daß auch mein Leben von Wenzel Storch gezeichnet wird. Schließlich habe ich auch Schnecken und Regenwürmer gerettet. Und Arnos großen Namen trage ich auch.

Wenzel Storch liest am 6. April um 20 Uhr in der Glockenbachwerkstatt, Blumenstr. 7, München aus Arno & Alice und Das ist die Liebe der Prälaten (mit KONKRET-Texten) und wirft Schmuddelbildchen an die Wand. Vom 7. bis 14. April ist im Irrland, Bergmannstr. 8, München die Ausstellung »Die wunderbare Welt des Wenzel Storch« u. a. mit Originalen aus Arno & Alice und ein Filmprogramm von und mit Wenzel Storch zu sehen. Infos unter: tinyurl.com/cx3vop8

 

Im Hamburger Golem (Große Elbstraße 14) stellt Micha Brumlik am 31. März um 20 Uhr seinen konkret texte-Band Innerlich beschnittene Juden. Zu Eduard Fuchs’ »Die Juden in der Karikatur« vor. Brumlik stellt »das Verhältnis von Kapital und Judentum, das Martin Luther ebenso umgetrieben hat wie Karl Marx, Werner Sombart und die internationale Linke, vom Kopf auf die Füße« (aus dem Klappentext).

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