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Rien ne va plus

Barack Obama reicht Raul Castro die Hand. Der US-Präsident verspricht, Kuba von der Liste terroristischer Staaten zu streichen. Ob auch Kuba eine solche Liste führt, von der nun die USA gestrichen würden, deren Präsidenten von John F. Kennedy bis George Bush der CIA ein Dutzend Aufträge zur Ermordung von Fidel Castro gegeben haben, ist nicht bekannt.

Vor dem Sieg der kubanischen Revolutionäre war die Insel (jetzt darf’s auch ein Redakteur sagen, der für Springer bis gestern ganz was anderes propagieren musste) von den USA »in halbkolonialem Zustand in ein Bordell und Spielkasino für ihre Mafiosi und Großindustriellen verwandelt« worden, mit Hilfe des »ebenso korrupten wie brutalen Diktators Batista«.

Seit der Kapitulation des Realsozialismus suchten die Castros, die ja wussten, dass ohne die Sowjetunion ihre Revolution nicht zu retten war, nach einem Weg, der nicht auf der Direttissima zurück in solche Verhältnisse führt. Noch heute leben Kubaner im Schnitt 79,1 Jahre, Bewohner des von den USA mehrfach befreiten Haiti 62,7. Das wird sich jetzt ändern.

Wer gern hofft, mag hoffen, dass den Castros ein Deal mit Washington gelingt, der Kubas Kinder nicht dem Analphabetismus und der gesundheitlichen Verwahrlosung preisgibt, in denen United Fruit (heute Chiquita Brands International) und Konsorten aus dem Norden die Kinder der freien Welt, Abteilung Lateinamerika, seit je vegetieren lassen. Wem solche Hoffnung nicht gegeben ist, wird fürchten, dass Batistas Schweine aus der Bucht von Miami zurückkehren und sich in Havanna suhlen wie zuvor.

Hermann L. Gremliza

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