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von konkret

In der August-Ausgabe des Magazins »Analyse & Kritik« erklärt Jens Renner:

Der langjährige konkret-Autor Alex Feuerherdt begrüßt … nicht nur den Anti-BDS-Beschluss, sondern fordert darüber hinaus die Bundestagsparteien auf, nun »gegenüber ihren eigenen Parteistiftungen konsequent« zu sein. Denn jetzt biete sich »eine echte Chance, die schädliche Kooperation von Stiftungen, Hilfswerken und anderen Organisationen mit palästinensischen Vereinigungen, die zur antisemitischen BDS-Bewegung gehören oder sie unterstützen, zu beenden und die diesbezügliche staatliche Förderpraxis zu ändern« (mena-exklusiv). Bei den Geschichtsrevisionisten Alexander »Vogelschiss« Gauland und Björn »Denkmal der Schande« Höcke von der selbsternannten »Partei der Freunde Israels«, die seit Jahren zivilgesellschaftliche Akteure mit ähnlichen Forderungen verfolgt, wird er damit auf volle Zustimmung stoßen. Wenn das keine Querfront ist!

Diese Logik folgt dem einfachen Dreisatz: »Alle Männer sind sterblich. Sokrates war sterblich. Deshalb sind alle Männer Sokrates«, den Woody Allen in »Die letzte Nacht des Boris Gruschenko« (1975) aufgestellt hat. Aber in diesem Fall sind nicht alle Männer sterblich beziehungsweise ist die AfD eben keine israelfreundliche, sondern bloß eine antisemitische Partei, die mit Feuerherdt oder konkret nur gemein hat, dass beide nicht Sokrates sind. 

 

»Ich wusste gar nicht, dass Sie einen Keller haben.« Räume, die es nicht gibt, sind die perfekten Orte für Verbrechen. Und so nutzt die westliche Welt mit Vorliebe die weißen Flecken auf der Landkarte, um auszubeuten, zu deportieren und »nebenbei ein wenig« zu foltern. Jörg Kronauer hat in konkret 9/19 einen solchen weißen Fleck, die im Indischen Ozean gelegenen Chagos-Inseln, eingefärbt und die imperialen Umtriebe des noch immer als Kolonialmacht agierenden Englands geschildert. Er konnte nicht wissen, dass jetzt auch Papst Franziskus das Anliegen der Chagossianer nach Unabhängigkeit unterstützt: »Nicht alles, was für die Menschheit gut ist, ist auch gut für unseren Geldbeutel, doch internationalen Institutionen muss man gehorchen.« Der Papst weiß: Auf der einen Seite steht die Menschheit, auf der anderen jene, die wie die katholische Kirche, einen Geldbeutel haben, für dessen Inhalt die Menschheit deportiert, gefoltert und ausgebeutet werden darf, es sei denn Internationale Institutionen, in diesem Fall der Internationale Gerichtshof, der sich für die Rückgabe der Inselgruppe ausgesprochen hat, erheben Einspruch. Humanismus auf katholisch eben.

Teile Deutschlands haben gewählt, andere werden es in Kürze tun. In Sachsen hat die AfD mehr Stimmen erhalten als Linke, Grüne und SPD zusammen; in Brandenburg konnte sie sich zwischen ihre bürgerlichen Schwestern CDU und SPD drängen. Wer sich für die Herkunft der Partei, ihre Netzwerke, ihre Wähler/innen und ihre Funktion  im bürgerlich-parlamentarischen Parteiensystem interessiert, findet in Manfred Sohns alternativem Ratgeber Falsche Feinde  (konkret texte 70, 13,50 Euro; siehe Anzeige literatur konkret, S. 10) dazu Auskünfte. Das Buch beantwortet zudem die Frage, welche Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Partei taugen und welche nicht. Es ist im Buchhandel und über hier erhältlich.

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