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von konkret

Der »Spiegel« deckt in seiner Ausgabe vom 13. Juli eine »Gezielte Kampagne« auf. Haut Relotius beim Nachrichtenmagazin wieder in die Tasten? Nein, diesmal ist es schlimmer. Nicht einer, ganze sechs »Spiegel«-Autoren und -Autorinnen haben etwas herausgefunden: »Ein deutschjüdischer und ein proisraelischer Verein haben im Bundestag ein enges Netzwerk gespannt – mit fragwürdigen Methoden. Es geht um eine andere Nahostpolitik.«

konkret-Autor Alex Feuerherdt, der in dieser Ausgabe über Jared Kushners Plan für einen Frieden zwischen Israel und den Palästinensern schreibt (Seite 35), erklärt auf der Homepage des Nahost-Think-Tanks Mena Watch, wie die »Spiegel«-Autoren und -Autorinnen »suggerieren, andeuten, raunen«, um nahezulegen, »dass da eine mächtige, von der israelischen Regierung fi–nanzierte, im Hintergrund wirkende jüdische Lobby mit fragwürdigen Methoden deutsche Parlamentarier kauft«.

Dass der Antisemitismus beim »Spiegel« Tradition hat und wie, konnte, wer es wissen wollte, bei unterschiedlicher Gelegenheit in konkret lesen. Otto Köhler konstatierte in der Mai-Ausgabe 1992, dass der »Spiegel« schon zu seiner Gründungszeit »ein nationalistisch-antisemitisches Kampfblatt« war, »das NS-Mörder verteidigte und ehemalige hohe Beamte des Sicherheitsdienstes (SD) der SS zu Ressortleitern beförderte«. Und als der »Spiegel«-Herausgeber Rudolf Augstein die Fernsehmoderatorin Lea Rosh eine »Vierteljüdin« nannte, schrieb Hermann L. Gremliza in seinem EXPRESS (konkret 9/95): »Dennoch wäre es falsch, Augstein einen Antisemiten zu nennen. Er hat nichts gegen Juden. Einige seiner besten Freunde sind Juden. Er hat auch nichts gegen Frauen. Einige seiner besten Freundinnen waren Frauen.«

 

Georg Auernheimer schreibt auf Social-net.de über Jörg Kronauers Buch Der Rivale. Chinas Aufstieg zur Weltmacht und die Gegenwehr des Westens (konkret texte 76):

Der Autor hat eine umfassende, ungeheuer gründliche Studie über die geopolitische Situation vorgelegt, die durch den Aufstieg der VR China und die dadurch bedingte Gefährdung der hegemonialen Stellung der USA entstanden ist. Er belegt seine Aussagen auf das gewissenhafteste, wie schon aus dem großen Anmerkungsapparat und der umfangreichen Literaturliste zu ersehen. Selbst über aufschlussreiche historische Hintergründe wird man an manchen Stellen belehrt.ƒKronauer ƒverhehlt nicht seine Sympathie für die aufstrebende Wirtschaftsmacht, beschönigt aber nicht die geopolitischen Motive, verleugnet nicht Missstände und Widersprüche, oder er lässt die Beurteilung offen, wenn die Datenlage unzureichend ist. Eine unumgängliche Lektüre für jede*n, die oder der sich mit der neuen Wirtschaftsmacht China beschäftigt.

Und in der DKP-Zeitung »Unsere Zeit« schreibt Ken Mertens über Stefan Ripplingers Kommunistische Kunst (konkret texte 74):

Den letztlichen Sprung von kommunen »Spurenelementen« in der Kunst an sich hin zu einer konkreten, kommunistischen sieht Ripplinger behindert durch den (notgedrungen dem Klassengefüge entsprungenen) kleinbürgerlichen Charakter der KunstproduzentInnen »durch ihre kleinlichen Abgrenzungsbedürfnisse« … Aber eingestanden: Die Waffen der Kritik im Essay Kommunistische Kunst können nicht die Kritik der Waffen der kommunistischen Kunst ersetzen, die es noch zu–finden und zu schmieden gilt. Was sich aus Ripplinger auch schließen lässt, ist die Tatsache, dass Kunst allein nicht möglich ist, weder wenn es darum geht, sie zu schaffen, noch ihr einen gesellschaftlichen Raum zu bieten.

Beide Bücher sind im Buchhandel und beim Verlag erhältlich.

Termine: Thomas Ebermann und Thorsten Mense sind mit ihrem Antiheimatabend, der unter dem Titel »Heimat. Eine Besichtigung des Grauens« steht, wieder auf Tour: Am 21. August in Karlsruhe. Nähere Informationen finden Sie auf der Seite heimatfeindschaft.de. Am 23. August treten Ebermann und Mense mit ihrem satirisch-kritischen Programm auf dem AMS-Camp in St. Georgen im Schwarzwald auf. Ihre Tour läuft in anderer Besetzung seit mindestens 115 Jahren: »Einst hat ein sonderbarer Schwärmer den Versuch gemacht, eine Prostituierte der Moral, der Familie, der Heimat zurückzuerobern. Aber der neue Zustand war nicht zu halten. Die beiden Welten vertrugen sich nicht: der Loisl, ihr Bruder, hatte sie vergewaltigen wollen.« (Karl Kraus, 1904).

Die diesjährige Horst-Tomayer-Gedenkradfahrt findet vom 23. bis 25. August statt. Die dreitägige Krückentour startet am Freitag gegen 9 Uhr in Hamburg, und zwar genau hier: 53°33 06.7‘N 10°00 35.1‘E (Brockesstraße 1). Weitere Infos sind über die Facebook-Gruppe »Die Horst-Tomayer-Gedenkradfahrt« einzuholen. 

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