Im US-Bundesstaat Pennsylvania wird gegen die katholische Kirche ermittelt. Von Michael Schilling
Von Michael Schilling
»Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen« – so geht es zu im »Apostolischen Glaubensbekenntnis« der katholischen Kirche. Und so geht es nach Ermittlungen des Generalstaatsanwalts Josh Shapiro seit Jahrzehnten zu in der katholischen Kirche des US-Bundesstaats Pennsylvania: Dort haben sich mehr als 300 katholische Priester in mehr als tausend Fällen an Kindern vergangen. »Priester haben kleine Jungen und Mädchen vergewaltigt, und die Kirche hat ihre Institution geschützt – koste es, was es wolle.« Priester, die sich an Kindern vergangen hatten, wurden nach Erkenntnissen des Generalstaatsanwalts einfach versetzt. Vorgesetzte, die sie schützten, blieben im Amt, belastete Priester wurden mit der Untersuchung von Kollegen betraut und die Versetzung von Tätern mit »gesundheitlichen Problemen« begründet. Die Dunkelziffer von Missbrauchsopfern schätzt Shapiro auf Tausende.
Da es keinen Grund gibt, den Klerus in Pennsylvania für grundsätzlich besser oder schlimmer zu halten als den anderer Staaten, wird man von weltweit Hunderttausenden, wenn nicht Millionen Opfern katholischer Schweinepriester und ihrer Hehler ausgehen müssen. Die Una Sancta ficht das nicht an: Die Forderung von Missbrauchsopfern, die Verjährungsfrist von Sexualstraftaten zu verlängern, für deren Ablaufen sie selbst durch ihr Schweigekartell gesorgt hat, lehnt der Verein für Aberglauben und Kinderficken rotzfrech ab.