Die Lektüre US-amerikanischer Kriminalromane von Dasbiell Hammett bis Marcel Montecino hinterläßt nachhaltig den Eindruck, daß jede Gesellschaft die sexuellen Obsessionen hervorbringt, die sie verdient
Preisausrede von Hermann L. Gremliza
Ja, ja, wenn der Verlagsvertreter erzählt von Matthias Altenburg
Wir sind die Frontmen der Verlage, die Elite der Drücker, die Hansdampfs in allen Gassen. Wir sagen nie, was wir denken, und denken nie, was wir sagen.
Unser Päckchen nach drüben von Horst Tomayer
Aufgegeben von Horst Tomayer
Marken-Literatur von Harry Leckin
Der erste Schriftsteller, den die »Bild am Sonntag« für ihre Idee gewinnen konnte, Produktwerbung im Roman zu plazieren, ist Heinz G. Konsalik. Eine nützliche Idee, findet Harry Leckin
Wortgewalt und Gewaltverhältnisse von Angelika Mechtel
Die Inhaftierung der ägyptischen Autorin Nawal el Saadawi war dank öffentlicher Proteste von kurzer Dauer. Schlechter als ihr geht es mehr als dreihundert Autoren weltweit.
Perversion als Kunstwerk von Volkmar Sigusch
Baron des Kitsches, Pionier der plein-air-Photographie, Verkünder des ewig Ephebophilen - eine Auswahl aus dem Deutungskatalog über den Aktfotografen Wilhelm von Gloeden. Worin seine eigentliche Meisterschaft besteht, erklärt Volkmar Sigusch
Eine Bildschirm könnte ich nicht küssen von Ulli Langenbrinck, Boris Penth
Miguel Barnets »erzählende ethnologische Prosa« ist ein neues Kapitel innerhalb der lateinamerikanischen Literatur, das er nun abgeschlossen hat. Darüber und über seine künftigen Pläne sprachen mit dem Kubaner: Uli Langenbrinck und Boris Penth
Verfrühter Antifaschismus von Ruth-Esther Geiger
In den dreißiger und vierziger Jahren galt Lillian Hellman als die politisch-psychologische Dramatikerin der USA. Bei uns ist sie, wenn überhaupt nur als Lebensgefährtin von Dashiell Hammett bekannt.
Ein weißer Kakerlak von Gabriele Korn-Steinmetz
Jean Rhys war ihr Leben lang eine Grenzgängerin: zwischen Dominica und Paris, zwischen Realität und Fiktion, zwischen Normalität und Wahnsinn.
Verzaubert und entzaubert von Ilma Rakusa
Tatjana Tolstajas poetische Welt ist unverwechselbar und überragend. Die Enkelin Alexej Tolstojs läßt sich in kein Literaturschema einordnen. Sie steht abseits in ihrer eigenen Welt.
Was »Warmgemachtes« von damals von Gerd Fuchs
Michael Schneider und Rady Fish dokumentieren, daß der Krieg im Osten von Anfang an ein geplanter Genozid war, über den auch die Wehrmacht im Bilde war.
Die Sehnsuchts-Metapher von Doris Gercke
Warum Irina Liebmann ihr Land, die DDR, verlassen konnte, obwohl sie es liebt, versteht man nach der Lektüre ihres ersten im Westen erschienenen Erzählbandes besser.
Summa: zwei Welten von Manfred Dworschak
Für die bessere Welt hält Ronald M. Schernikau die DDR. Seine Liebeserklärung analysiert Manfred Dworschak
Angebot und Nachfrage von Gabriele Kreis
In Helga Schütz' Gesellschafts- nicht Liebesroman kommt die alte Ost-Liebe mit ihren wärmenden Gedanken und Gesten nicht gegen die »Sündflut« pelzgefütterter Lederjacken an.
Drang oder Schemel? von Peter Körte
Warum schreiben? Die Antworten ergeben für den Verleger Neven Du Mont »eine Art 'innere' Landkarte der heutigen Literatur«. Ob wir die nötig haben, fragt Peter Körte
Lauern einer 3. Kraft von Waltraud Anna Mitgutsch
Selbst die Kinder sind in den Erzählungen der Neuseeländerin Keri Hulme Wesen voller Bosheit, Leidensfähigkeit und dämonischer Unberechenbarkeit.
Spiel mir das Lied vom Tod von Renate Hücking
Die Familiensaga von Maria Alice Barroso, im selben Jahr erschienen wie Márquez' »Hundert Jahre Einsamkeit«, wurde mit 22jähriger Verspätung ins Deutsche übersetzt.
Ein unüberwindlicher Kreis aus Schweigen von Maria Gazzetti
In einem verführerischen, melancholischen Ton beschreibt Rosetta Loy das Schicksal dreier Generationen einer piemontesischen Bauernfamilie aus dem 19. Jahrhundert.
Souveränes Coming-Out von Jan Feddersen
David Leavitt, ein junger US-Amerikaner, hat seinen ersten Roman geschrieben. jenseits aller modischen Strömungen behandelt er Homosexualität als Selbstverständlichkeit. Ein wunderschöner Schmöker findet Jan Feddersen
Der Sog des Lesens von Stefanie Holzer
William Gaddis zeigt in seinem dritten Roman einmal mehr, was US-Amerikaner hervorragend können: anhand einer 08-15-Handlung wird ein komplexes Weltgeschehen entfaltet, das den Leser zu Marathon-Lektüre treibt.
Sehr wenig ist über Frauen bekannt von Wolfgang Schömel
In ihren Essays über Frauen und Literatur hat Virginia Woolf die Zwiespältigkeit des männlichen Blicks mehr gespürt als analysiert.
Ich bin doch nicht James Joyce von Wiglaf Droste
Ein Monolog vor schlechten Bekannten. Gewidmet dem Ministerialbeamten, Zeitungskolumnen und Bücherschreiber Flann O'Brien.
Kunstvoller Sittenverfall von Inga Baum
Vorlage für Verfilmungen und Theaterinszenierungen war und ist der zweihundert Jahre alte Briefroman »Gefährliche Liebschaften« von Choderlos de Laclos. Die Lektüre dieses Meisterwerks empfiehlt Inga Baum
Er hängt an mir wie früher von Katharina Rutschky
Sigmund Freuds Briefe an Eduard Silberstein aus den Jahren 1871-1881 sind - neben dem Interesse am Verfasser - ein unschätzbares Dokument zur Charakterisierung von Jugendfreundschaften.
DD & Pop & Revolution von Carsten Klook
Durchschnittlich 12,5 Schallplatten pro Monat hat der konkurrenzlos dastehende Musikkritiker Diedrich Diederichsen besprochen. Zehn Jahre lang. Das Ergebnis würdigt Carsten Klook
Ernst Wilhelm Dürer von Burkhard Scherer
Den Tieren aufs Maul geschaut hat der Maler Ernst Kahl. Seiner anthropomorphen Interpretation folgt voll und ganz: Burkhard Scherer
Französische Revolution von Susanne Petersen
Stalinismus von Georg Fülberth