Deutschland im Herbst 2017 wird nicht von Flüchtlingen »überschwemmt«, sondern von Büchern über die neuen Rechten, die AfD, Trump und andere Führer der nationalen Internationale, Reichsbürger, Identitäre, »besorgte Bürger« und sonstige Hasskappen.
literatur konkret 2017/18, das Sonderheft zur Frankfurter Buchmesse, hilft beim Sortieren dieser Bücherflut, erkundet rechte Sprache und das Verhältnis von Populismus und Demokratie und prüft, was Politiker bürgerlicher Parteien, Linke und Verfechter einer (für Nazis aller Arten?) offenen Gesellschaft dem Gespenst des Populismus und der Faschisierung der Gesellschaft entgegensetzen wollen. Denn das »gesellschaftliche Gift, das die Rechtspopulisten mit ihrer Demagogie und ihrem Zynismus freigesetzt haben und das zur Entriegelung vieler Ressentiments geführt hat«, schrieb Felix Klopotek in konkret 8/17, erhält sich unabhängig vom Erfolg der AfD »in Form des staatlichen Gewaltmonopols – und in dem ihm beigesellten Meinungsmonopol der demokratischen Presse –, das alle linken Kräfte daran erinnert, dass Revolution verboten war, verboten ist und verboten bleiben wird«. Bei einem vor der Bundestagswahl im Öffentlich-Rechtlichen ausgestrahlten »TV-Duell« waren es die Pressevertreter, die in ihren hetzerischen Fragen an Merkel und Schulz die Rolle der AfD bereitwillig übernahmen.