Science Fiction ist Zeitvertreib, nicht mehr und nicht weniger. Das Konsumgut gestattet - bis auf wenige Ausnahmen - Identifikation oder Flucht
Kind- oder NichtKind ist keine Frage. Die Antwort kommt seit Jahren prima, prima aus Dänemark und ist so schlicht wie reaktionär: Während sich in der intakten Kleinfamilie alles um den hoffnungsvollen Sprößling dreht, wird andernorts die Kinderfrage »objektiviert«
Zu den seit Jahrzehnten vorhandenen über fünfzig durchformulierten Therapien erfinden Schauspieler, selbsternannte Heiler und Bioenergetiker unablässig neue. Der Psychoboom hat Konjunktur
Pädagogik-Literatur als Allheilmittel für bessere Verhältnisse meldet nach zehn Jahren Konkurs an: Der Staat beschäftigt sich mit Senioren- und Sterbepädagogik. Was gut geht ist Fluchtliteratur
Hat Rotkäppchen nun mit dem Wolf, oder hat es nicht? Dealte Frau Holle mit LSD und helfen Märchen gegen Nägelkauen? Sind es biedermeierliche Textleichen oder Kunstwerke?
Die Wachtelwurst von Hermann Peter Piwitt
Graue Rauchmänner und endlose Geschichten von Heidi Mildner
Lehrer, Pastoren, Journalisten, Angestellte - alle lesen die Märchen von Michael Ende. Das »phantastische Fieber des Irrationalismus« erbost besonders linke Kritiker, die Ende in einem Atemzug mit Mythen, Märchen, Schamanen und Baghwan nennen
Theater im Kopf von Günter Herburger
Früher begann sein Tag mit dem Anstehen vor einer geschlossenen Theaterkasse. Heute will er schon noch einiges lesen, aber nicht mehr in geschlossenen Räumen betrachten
... dann bin ich erstklassig von Heinar Kipphardt
Was dem Unternehmer nützt, ist auch gut für den Arbeiter, oder: jedem nach seiner Leistung. Der Erfinder dieses Prinzips war der Amerikaner F.W. Taylor. Er hat dieses System vor knapp hundert Jahren an einem Roheisenverlader namens Schmidt erprobt
Lust am eisernen Fleisch: Ein neuer Maschinenkult von Horst Bredekamp
Unwiderruflich hat die Mikroelektronik das Prothesenzeitalter beendet. Während der künstliche Geist Schrecken verbreitet, wächst die Lust am Fetisch Maschine
Nach der Materialschlacht waren die Toten echt von Michael Schneider
Der Film als Apothese, der Künstler als Machiavellist und das Versagen der Deutschen Filmkritik
Eine Dame tut das nicht von Gabriele Kreis
Die Nationalsozialisten verbrannten ihre Erfolgsromane als »Strassenliteratur mit anti-deutscher Tendenz«. Die Bundesrepublik hat die Emigration als eine der letzten »wiederentdeckt«. Die deutsche Quittung für undeutsche Leichtigkeit? Am 5. Mai 1982 starb Irmgard Keun in Köln
Vom Mähdrescher lernen, dem Frisör auf die Schere schauen von Horst Tomayer
Der Sattlermeisters-Sohn und gelernte Schreiberling Tomayer verbürgt sich mit seinem gesamten Privatvermögen für den Erzähler-Erstling seines Frühsechziger-Kumpels, des Gärtner-Bubs und gelernten Schauspielers Franke
Die schwere Erträglichkeit des Lebens von Klaus Stiller
Wer ist »Lord Liszt«, der in Martin Walsers neuer Erzählung einen 120 Seiten langen Brief erhält? Heinrich Böll, Siegfried Lenz oder Günter Grass?
Kowalski, denk ich mir, kann jeder sein von Michael Scharang
Eine proletarische Geschichte, die viel hält, weil sie nichts verspricht. Unaufdringlich, unheroisch, aber ohne Einfachheitskult
ENTWICKLUNGSVORGANG von Erich Fried
Es flog ein Vogel... von Detlef Klein
Ein Rätselgedicht gliedert den neuen Roman von Helga M. Novak. Es ist der zweite Teil ihrer Biografie, ihres Lebens in der DDR
Kleist starb heiteren Gesichtsausdrucks von Karin Huffzky
Das Tagebuch der Henriette Vogel, die sich 1811 zusammen mit Heinrich von Kleist das Leben nahm, wurde 1982 geschrieben
Unsittlicher Fleiß von Gisela Breitling
Der Versuch, ein historisches Vakuum zu füllen, ist diese »Kunstgeschichte als Sozialgeschichte« über Malerinnen im 20. Jahrhundert.
Aufrührerische Gesänge von Renate Hücking
Lust, Wut, Kerker und Politik als Roman, Lyrik oder Dokumentation, das sind die Themen von vier lateinamerikanischen Schriftstellerinnen, deren Arbeit so unterschiedlich ist wie ihre Herkunft.
Sozusagen in aller Stille von Oskar Cöster
Aus dem erfolglosen Abgang vor dem drohenden Weltuntergang wird in Jurek Beckers erstem Westroman ein erträglicher Wechsel des Ressorts
Space-Hitsch-Hiker von Holger Behm
Arthur Dent hat Sorgen: Sein Haus soll einer Umgehungsstraße weichen. Er bekommt unerwartet galaktische Hilfe
Ein Svoboda gibt nicht auf von Jan-Philipp Sendker
Rezension
Die Rosen der Welt reichen nicht aus von Paul Kersten
Nach vierzig Jahren eine Dokumentation über das Massaker in dem böhmischen Dorf Lidice, von den Nazis als »Strafgericht in Böhmen« durchgeführt
Episoden in Fugentechnik von Yaak Karsunke
Der Widerstandskämpfer Günter Weisenborn war drei Jahre im Zuchthaus und hat dort sein »Memorial« geschrieben
SÄLE (ANATOMIE UND RECHT) von Heinar Kipphardt
SELBSTKRITIK von Erich Fried
... und gründeten ´ne Partei von Werner Heine
Nach sechs Jahren haben die Grünen es geschafft. Werden sie jetzt zur FDP der achtziger Jahre gemacht?
Ein Kaktus ist noch lange kein Joint von Peter O. Chotjewitz
Dieses Buch über die Radikale Partei Italiens (PR) ist ein Buch über zwanzig Jahre italienische Bürgerrechtsbewegung
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