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Literatur Konkret Nr. 8

1983/84

Form & Widerstand

Hätten wir Mittel und Macht, Kulturförderung zu betreiben, würden wir dann unsere Gegner subventionieren? Sicher nicht. Aber genau diese Absurdität ist das bestimmende Thema des Jahres, nur andersrum. Alle sind gegen den furchtbaren Einfluß der Wende. Genauer, gegen die von Zimmermann verfügten und noch kommenden Etatkürzungen. Um nichts anderes geht es, weil alles andere bereits vollzogen war.  
 
Oder wollte die sozialliberale Regierung mit ihrer Politik des »Miteinander« die Gesellschaft verändern? Doch wohl nicht. Sie hat einzelne »förderungswürdige« Gruppen besser als vorher am Kapitalismus beteiligt, und jeder fühlte sich wohl dabei. Die literarische Linke bestand bereits damals nur aus Böll und Grass, und Sloterdijks Feuilleton-Schutt wäre auch vor dem 6. März von denselben Kritikern als neue Philosophie gefeiert worden, was keiner sagt, weil es bei Kulturpolitik um »Höheres« geht.  
 
Um die Heuchelei komplett zu machen, wird beklagt, was die Vermarktungsstrategien des Literaturbetriebs selbst hergestellt haben: ein Volk von Bestseller-Lesern. Die eine Hälfte konsumiert die alte Trivialität eines Konsalik, die andere Hälfte die neue Trivialität der Kristiane Allert-Wybranietz.  
 
Wer schreit hat unrecht, sagt der Volksmund. Ein Grund mehr für uns, jenseits des sozialdemokratischen Getöses über »verlorengegangene Werte« auf den eigentlichen Wert der Literatur zurückzukommen, der durch ihre Sprache vermittelt wird. »In Worten erschließt oder verschließt sich uns die Welt«, schreibt Hermann Peter Piwitt. Und die Form der Literatur befördert oder behindert gesellschaftlichen Widerstand. Das ist das Thema von Literatur Konkret 1983. 

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