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Literatur Konkret Nr. 24

1999/2000

Sprache im humanitären Einsatz

Karl Kraus:
"Kein Volk lebt entfernter von seiner Sprache als die Deutschen"

Das erste Opfer des Krieges, so wurde in den Tagen des neuerlichen Angriffskrieges der Deutschen auf Jugoslawien immer wieder gemeldet, sei die Wahrheit. Das ist insofern verwunderlich, als sie, die Wahrheit, in der Regel schon in Friedenszeiten auf der Strecke zu bleiben pflegt. Kann aber eine Tote zwiefach gemeuchelt sein? Und wo befindet sich ihr Grab? Und wer ist, wenn die doppelt Ramponierte Opfer heißt, der Täter? Der Killer Irrtum? Oder die Agentin Lüge?  
LITERATUR KONKRET ist, aus Anlaß des 100jährigen Jubiläums des Erscheinens der ersten »Fackel« von Karl Kraus, der Medien- und Sprachkritik gewidmet, untersucht die Folgen der Hinrichtung der Sprache für politische Zwecke und bildet diese in Person des erfolgreichsten Rhetors der Deutschen (bei der Posen-Probe) auch noch ab. Gewürdigt werden ferner die Leistungen sprachkritischer Interventionen in Literatur und Gesellschaft sowie, vor dem Hintergrund der aktuellen geistigen Mobilmachung, die Zusammenhänge von Sprache und Krieg.  
 
»Wer nichts der Sprache vergibt, vergibt«, Karl Kraus zufolge, »nichts der Sache.« Die Kritik der Phrasen ist die Kritik der Waffen in einem Krieg, an dessen Ende die Wahrheit nur vorübergehend erliegt, die Opfer aber bleiben werden und, wie immer, konkrete Menschen sind. Die so verstandene Sprachkritik erschöpft sich nicht in Sprachreinigung, sondern unterstützt die erkennungsdienstliche Arbeit - zur fälligen Überführung der Täter.

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