2002/2003
Am 11. September jährte sich der Tag, an dem fast dreitausend New Yorker dem Terroranschlag auf das World Trade Center zum Opfer fielen. Hunderte Schriftsteller, Denker, Wissenschaftler haben, was damals geschah, zu verstehen, zu erklären, zu deuten versucht: Hat an jenem Tag die Weltgeschichte neu begonnen? Waren die Täter nur Täter; sind die USA nur Opfer? Gibt es das Böse, und wo wohnt es? Führt Islamismus zum Faschismus und muß weg? Leben wir im Zeitalter einer Pax Americana, und wäre sie die Endstation der Geschichte? Oder ist der 11.9. ein Jahr danach nur noch eine Geschäftsidee? LITERATUR KONKRET 2002 zieht eine kritische Bilanz der medialen Bemühungen.
Der Ausstellung zum 11.9.2001 "Here is New York. A Democracy of Photographs", die Georg Seeßlen in seinem Beitrag "Fressen für die Geier" u.a. untersucht, sind auch die Fotos entnommen, die den Hauptteil dieses Heftes illustrieren. Die Schau ist in verschiedenen deutschen Städten oder im Internet unter www.hereisnewyork.org zu sehen. Der hintere Teil des Heftes, der zahlreiche Kurzrezensionen versammelt, dokumentiert außerdem einige Titelseiten internationaler Zeitungen nach dem 11. September, während die letzte Seite, mit dem "Stern"-Titel vom 5.9.2002, den Blick auf eine Gegenwart lenkt, die nicht vergeht.