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Spot on: Die Mondverschwörung

10.04.2014 13:27

Regie: Thomas Frickel; mit Dennis Mascarenas, Guido Westerwelle; Deutschland 2010 (HE-Film); 85 Minuten

 
Erkenntnisgewinn verheißt die Fake-Masche des Journalisten mit dem »Decknamen Dennis«. Seine Expeditionen ins Esoterikreich tarnt er mit der Behauptung, als Reporter für einen US-Fernsehsender das Verhältnis der Deutschen zum Mond erkunden zu wollen. Die Wahrheiten, die er aufdeckt: Die Bundesregierung besteht aus Satanisten und/oder Juden, Merkel ist seit einem USA-Besuch plutoniumverseucht, Hitler lebt, und zwar am Südpol, wo er im Erdinneren den richtigen Zeitpunkt abwartet, um die Weltherrschaft zu übernehmen.  
Niemand kann sich so schön doof stellen und den dankbaren Verschwörungstheoretikern so viel entlocken wie der stoische Volkskundler mit dem amerikanischen Akzent, der, beobachtet von einer geschickt eingesetzten Kamera, gern auch mal mit nach Ufos Ausschau hält. Im Gegensatz zur abenteuerlichen Logik seiner Vorführobjekte wirkt die Fake-Rahmenhandlung allerdings einfallslos. Ebenfalls billig erscheint der Ansatz, die Zuschauer dieser Mockumentary auch vergleichsweise harmlose Mondkalendergläubige auslachen zu lassen (da lacht man schon lieber über Guido Westerwelles Einsatz für eine »Mondscheinfriseuse«). Der Härtegrad der Spinner steigert sich jedoch, bis am Ende die Grenze zwischen Esos und Nazis verschwimmt. Wahr ist hier nur noch der Wahn.
 
- Marit Hofmann -
 

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